Ein Balkon lässt sich anhand des Materials, der Konstruktion und Lage als auch mithilfe der Statik in unterschiedliche Arten unterscheiden. Demzufolge gibt es den auskragenden Balkon, welcher sich auf einer Bodenplatte befindet, die nach außen ragt. Andererseits gibt es den Hängebalkon, der sich verankert an der Hauswand über dem Untergrund befindet, als auch den freitragenden Kragarmbalkon. Der Kragarmbalkon wird entweder mittels Balken oder Winkel gehalten, wohingegen der Anbaubalkon zusätzliche Pfeiler benötigt. Zu guter letzt gibt es noch den Vorstellbakon, der sich infolge der speziellen Struktur, selbst trägt.

Die Eigenschaften der verschiedenen Balkone

Im Grunde sind die auskragenden Balkone ausreichend stabil, wobei sie sich darüber hinaus ohne Weiteres in die Hausfassade mit einfügen können. Von Nachteil ist allerdings beim auskragenden Balkon, dass er oftmals eine Art Wärmebrücke unmittelbar ins Innere darstellt. Infolgedessen beeinträchtigt er das Raumklima sowie die Energieeffizienz. Infolgedessen haben die meisten modernen Architekten diese Balkonart durch den Tragarmbalkon bzw. Hängebalkon ersetzt. Denn diese Modelle verfügen über stabile Halterungen, sodass die anfallende Last ausreichend verteilt werden kann und das Gewicht von den Außenmauern getragen werden kann.

Infolge der Hebelwirkung kommt es beim Hänge- bzw. Tragarmbalkon allerdings dazu, dass er in seiner Größe deutlich beeinträchtigt wird. Eine Lösung bieten dahingehend der Anbau- sowie Vorstellbalkon, bei welchen das Gewicht zum Teil, wenn nicht sogar vollständig auf dafür vorgesehene Stützen verlagert wird.

Sichere Befestigung eines Anbaubalkons

Der Anbaubalkon fußt auf ausschließlich zwei Stützen, welche teilweise das Gewicht über die Fundamente in den Boden abführen. Die restliche Last wird anschließend über Verbindungen vonseiten der Hauswand aufgenommen. Hierbei ist allerdings im Auge zu behalten, dass die Wand auch einer solchen Funktion standhält. Zur Vermeidung einer Wärmebrücke, gilt außerdem der Einsatz von thermisch entkoppelten Verbindungen.

Keine Stützen - freitragende Balkone

Im Falle eines nachträglichen Balkonbaus ist der freitragende Balkon optimal. Demzufolge können diese Modelle die gesamte Last auf das Haus abführen, sodass keine weiteren Stützen notwendig sind. Natürlich ist hierfür ein stabiles und gut konstruiertes Mauerwerk die Voraussetzung.

Genehmigung des Balkons und die Rolle der Nachbarn

Natürlich verändert sich mit dem Anbau eines Balkons auch das Erscheinungsbild des Hauses bzw. Gebäudes. Infolgedessen ist auch eine Genehmigung zum Balkonbau vorzunehmen. Manchmal müssen hierfür auch die Nachbarn kontaktiert werden damit diese dem Plan zustimmen und einer Genehmigung nichts mehr im Wege steht. Damit keine böse Überraschung am Ende herauskommt, sollte man aus diesem Grund bereits vor dem Bau des Balkons die passenden Stellen frühzeitig kontaktieren. Dasselbe gilt für die Statik, diese ist insbesondere beim freitragenden Balkon wichtig.

Im Übrigen ist es auch als Mieter möglich einen Balkon anzubauen. Hierfür ist nur die Genehmigung des Vermieters notwendig, wobei sich dieser auch an Baukosten zur Hälfte beteiligen sollte.

Weitere Informationen finden Sie bei BalkonAnBau Dipl.-Ing. Bernd Oestreich.

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